Mit viel Wut im Bauch ins neue Jahr
Rückblick und Ausblick: DEHOGA Saarland zieht bei Neujahrsempfang Bilanz
Saarbrücken. Bereits zum zehnten Mal lud die Gastro-Branche am 15. Januar 2024 ins Spiegelpalais-Zelt von Alexander Kunz nach Saarbrücken ein, um dort auf das neue Jahr anzustoßen. Doch der diesjährige Empfang des Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Saarland e.V. mit seinen 160 Gästen aus Wirtschaft, Politik, Verbänden, Kammern und Medien war kein unbeschwerter. Denn 2023 war kein leichtes Jahr. Wieder einmal nicht. Nach Corona-Krise, Ukraine-Krieg, allgemeiner Konsumzurückhaltung und Inflation folgte im Dezember mit der zum 1. Januar auf 19 Prozent steigenden Mehrwertsteuer der nächste harte Nackenschlag. So blickte DEHOGA-Präsident Michael Buchna auf ein Jahr zurück, das mit weiteren massiven Kostensteigerungen und neuen bürokratischen Belastungen deutlich mehr Schatten als Licht beinhaltete. Während er die vergangenen zwölf Monate Revue passieren ließ, konnte man ihm die Wut förmlich ansehen. Es fiel ihm schwer, die Gastro-Familie mit positiven Gedanken und einem hoffnungsvollen Jetzt-erst-Recht auf das neue Jahr einzustimmen. Der DEHOGA-Chef gab auch unumwunden zu: „Ich und viele meiner Kollegen fühlen uns im Stich gelassen. Versprochen ist versprochen. Ich habe auf ein offenes Wort an das Gastgewerbe und an die vielen Betroffenen gehofft. Vergeblich – das kann nicht der Weg einer konstruktiven und verantwortungsvollen Politik sein.“ Durch die Steuererhöhung ist ein großer Vertrauensverlust entstanden. Politik sollte den Weg dazu bereiten, Zukunft möglich zu machen. Allerdings scheint genau das Gegenteil der Fall. Das erzeugt Verbitterung und Unmut – aber keine Resignation. „Trotz dieses ganzen Frustes lasse ich mich nicht unterkriegen. Aufgeben war noch nie eine Option, das liegt nicht in meinem Naturell. Ich stecke den Kopf nicht in den Sand. Der Kampf geht weiter. Für mehr Steuergerechtigkeit und die Belange unserer Branche“, blieb Buchna unverzagt.