Pressemitteilung DEHOGA Saarland - Deutsche Jugendmeisterschaften 2025
Sieger der Herzen – auch ohne Medaille
Deutsche Jugendmeisterschaften 2025: Saarländische Nachwuchstalente belegen Plätze im Mittelfeld
Königswinter/Saarbrücken. Der Blick über den Rhein ist majestätisch, die Kulisse traditionsreich: Auf dem Petersberg in Königswinter bei Bonn traf sich vom 18. bis 19. Oktober 2025 der gastronomische Nachwuchs aus allen Bundesländern zu den 43. Deutschen Jugendmeisterschaften in den gastgewerblichen Ausbildungsberufen. Drei Tage lang lag im Steigenberger Icon Grandhotel & Spa Petersberg eine spürbare Mischung aus Lampenfieber, Präzision und Leidenschaft in der Luft. Mitten im Geschehen: drei Talente aus dem Saarland. Hendrik Persch vom Linslerhof in Überherrn sowie Cora Klein und Lena Hypnarowski von der Seezeitlodge Hotel & Spa in Nohfelden stellten ihr Können in Theorie und Praxis unter Beweis. In den beiden Jahren zuvor hatte das Saarland bei diesem bundesweiten Leistungsvergleich der 51 besten Auszubildenden mit starken Ergebnissen und sogar dem ersten Gold seiner Geschichte aufhorchen lassen. Dieses Mal rückten nicht die Trophäen in den Vordergrund, sondern Einsatzfreude und Teamgeist. Am Ende standen solide Platzierungen im Mittelfeld: Hendrik Persch aus Bous behauptete bei den Köchinnen und Köchen einen achten Platz. Auch Cora Klein aus Saarlouis kam bei den Hotelfachkräften in die Top Ten – in der Endabrechnung wurde sie Neunte. Bei den Fachkräften für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie landete Lena Hypnarowski aus Marpingen auf Position 14. In der Mannschaftswertung belegte das Saarland insgesamt einen respektablen neunten Rang. Und so zeigte sich auch der Präsident des DEHOGA Saarland zufrieden: „Erfolg misst sich nicht allein in Pokalen. Wir wissen nur allzu gut, dass es keine Medaillen benötigt, um stolz zu sein. Entscheidend ist, dass die jungen Berufseinsteiger Leidenschaft zeigen, Verantwortung übernehmen und mit Freude an ihre Aufgaben gehen. Genau das haben unsere drei Nachwuchskräfte eindrucksvoll getan. Für mich sind sie Sieger des Herzens – hervorragende Botschafter für die Ausbildung im saarländischen Gastgewerbe“, sagte Michael Buchna. Und der DEHOGA-Präsident richtete seinen Dank auch an das Betreuerteam rund um Markus Schraut vom Parkhotel Weiskirchen und Kilian Rau von der Seezeitlodge Hotel & Spa. Mit viel Fachkenntnis, Geduld und gezieltem Training bereiteten sie die Teilnehmer auf den Wettbewerb vor und begleiteten sie während der Meisterschaft auf dem Petersberg.
Serviert mit Leidenschaft, garniert mit Lampenfieber
Manchmal sind es nicht Pokale, sondern Erfahrungen, die wirklich zählen. Schon der Auftakt am Samstag verlangte volle Konzentration: Schriftliche Prüfungen, Warenerkennung, theoretisches Wissen – alles unter Zeitdruck, alles präzise bewertet. Am Sonntag folgte dann der Praxistag. Es ist der Teil, der Herzklopfen garantiert. Die Köchinnen und Köche mussten aus einem vorgegebenen Warenkorb ein Vier-Gang-Menü für zehn Personen zaubern – eine Aufgabe, die Kreativität, Timing und Präzision erforderte. Während in der Küche die Pfannen zischten, sorgten die Restaurant- und Hotelfachleute im Saal für den passenden Rahmen. Sie deckten und dekorierten die Tische, empfingen die Gäste und servierten mit sicherer Hand. Das festliche Galadinner am Sonntagabend bildete schließlich den Höhepunkt des Wettbewerbs. Das Menü des 21-jährigen Hendrik Persch war eine Hommage an den Herbst: fein abgestimmt, handwerklich präzise und mit spürbarer Leidenschaft komponiert. Lachs traf auf geröstete Auberginen-Tapenade, Rucola-Mousse und marinierte Salatspitzen. Der Zwischengang widmete sich dem Hokkaido-Kürbis – als Flan sowie als Tartelett, begleitet von Chutney, seidigem Petersilienwurzelpüree und einem pochierten Wachtelei. Den Hauptgang krönten zart gegarte Medaillons von der Rinderhüfte mit Kräuterkruste, bevor das süße Finale mit Maronen, Ricotta und Himbeeren das Menü abrundete.
Von der Vision bis zur Weinbegleitung
Auch Cora Klein aus Saarlouis überzeugte bei den Hotelfachkräften mit Feingefühl und Organisationstalent. Aufgabe der 21-Jährigen war es unter anderem, für das fiktive Businesshotel „Stadtnah“ ein Leitbild zu entwerfen, das Nachhaltigkeit und Eleganz zu einer gemeinsamen Vision verband. Ihre Präsentation wirkte professionell, klar und souverän – ein Auftritt mit Format. Neben dieser Konzeptarbeit standen die klassischen Prüfungsbereiche auf dem Programm: Wirtschaftsdienst, Empfang, Werbung und Verkaufsförderung, Marketing, Service, digitale Bearbeitung und Gesprächsführung. „Der Wettbewerb war anspruchsvoll, aber eine großartige Erfahrung. Wir sind stolz auf unsere Teilnahme und haben tolle Kolleginnen und Kollegen kennengelernt“, sagte Cora Klein nach dem Wettkampf. Zeitgleich standen auch die Restaurantfachkräfte im Wettstreit: Lena Hypnarowski zeigte in der Praxis, wie viel Feingefühl und Professionalität im Service stecken. Die 22-Jährige arbeitete konzentriert und mit sicherem Gespür für Details. Aufmerksamkeit und Freundlichkeit zählten zu ihren Stärken – Qualitäten, die im praktischen Wettbewerb deutlich spürbar waren. Im theoretischen Teil musste sie dagegen Punkte lassen, was sie in der Gesamtwertung leider zurückwarf. Aber ihr Auftreten war geprägt von natürlicher Herzlichkeit – einer Eigenschaft, die sich nicht trainieren lässt, sondern aus echter Begeisterung entsteht. Zum Aufgabenpaket der Restaurantfachleute gehörte eine beeindruckende Vielfalt: Degustation, Getränkeservice, gastorientierte Gespräche von Beratung bis Reklamation, das Erstellen verkaufsfördernder Unterlagen sowie Arbeiten am Tisch – vom Tranchieren bis zu kalten Vorspeisen.
Teamgeist statt Trophäen
Als Team traten die drei Azubis geschlossen auf. Sie ergänzten sich, unterstützten einander und hielten fest zusammen. Gemeinsam meisterten sie die Teamaufgabe, bei der die Nachwuchskräfte eine Bar-Karte entwickelten, Drinks kreierten und einen stilvollen Empfangsservice ausrichteten. In der Gesamtwertung stand am Ende Rang neun – doch wichtiger als Zahlen war der sichtbare Teamgeist, der sie durchs Wochenende trug. Denn der Wettbewerb auf dem Petersberg ist eine Bühne, auf der sich die Besten der Branche begegnen. Und hier haben sie sich bravourös geschlagen. Trotz kleinerer Unsicherheiten zeigten sie auf hohem Niveau, was in ihnen steckt. „Mit dem einstelligen Ergebnis können wir zufrieden sein“, sagte Christian Sersch, Vorsitzender des DEHOGA-Fachausschusses Aus- und Weiterbildung. „Damit haben wir unser Ziel erreicht. Dieses Wettbewerbsjahr endet zwar ohne Edelmetall, aber mit vielen bleibenden Eindrücken. Die drei Azubis aus dem Saarland nehmen wertvolle Lernmomente und Impulse aus Königswinter mit, das ist das Wichtigste“, ergänzte der Geschäftsführer der Seezeitlodge Hotel & Spa. Das Wochenende am Rhein endet bei der feierlichen Siegerehrung am Montag zwar nicht mit einem Feuerwerk aus Gold und Silber, dafür aber mit der Gewissheit, dass das Fundament steht.