Pressemitteilung DEHOGA Saarland - Entwicklungen bei ZF Saarbrücken beeinflussen auch den Hotelmarkt in Saarbrücken und der Region
Aktuelle Entwicklung bei ZF
versetzt Hoteliers in große Sorge
DEHOGA Saarland befürchtet Einbruch der Übernachtungszahlen
Saarbrücken. Der Standort Saarbrücken scheint für die ZF Friedrichshafen AG vorerst gesichert zu sein. Trotz dieser guten Nachricht geht der Stellenabbau jedoch weiter. Und die Frage, welche Bedeutung dem Saarbrücker Werk während dieser Phase und zukünftig noch zukommt, bleibt weiter offen. Die Antwort hierauf wird sich unmittelbar auf die Übernachtungszahlen in der Landeshauptstadt und der Region, auswirken und hat somit unmittelbare Folgen für die Hotellerie der Landeshauptstadt und der Region.
Dazu muss man wissen: Mehr als die Hälfte der Gästeankünfte und Übernachtungen in Saarbrücken und der Region sind beruflich veranlasst. ZF als zweitgrößter deutscher Zulieferer der Autoindustrie, ist hier ebenfalls ein „Big-Player“. „In fast allen Saarbrücker Hotels haben die mittelbar oder unmittelbar mit dem ZF-Werk in Zusammenhang stehenden jährlichen Buchungen einen festen Platz. Der aufgrund des massiven Stellenabbaus befürchtete Bedeutungsverlust des Standorts Saarbrücken könnte die Buchungszahlen massiv senken“, erklärt Michael Buchna, der Präsident des DEHOGA Saarland e.V.
Erschwerend kommt hinzu, dass infolge der massiven Steigerung der Übernachtungskapazitäten seit 2019 auf dem Saarbrücker Hotelmarkt ein brutaler Preisdruck herrscht. Durch die zahlreichen neuen Hotelbauten stehen dort allein rund 1.500 Betten mehr zur Verfügung. Dazu kommen die circa 800 über Airbnb und andere Plattformen vertriebenen privaten Unterkünfte. Aus Sicht der Gäste sind niedrige Preise und viele Auswahlmöglichkeiten natürlich ideal. Für die einzelnen Hotels bedeutet die positive Entwicklung der Übernachtungszahlen in der Landeshauptstadt nach den dramatischen Einbrüchen der Pandemiejahre leider keine automatische Steigerung der eigenen Belegungsrate. „Im Gegenteil, diese stagniert oder sinkt sogar – bei gleichzeitig kontinuierlich steigenden Energie- und Personalkosten“, weiß Irakli Gogadze, DEHOGA Saarland Vize-Präsident und Regionaldirektor der Victor´s Hotels im Saarland. Bestätigt wird Gogadze durch die Ergebnisse der in dieser Woche veröffentlichten IHK Saisonumfrage, die den Kostendruck in der Gastgeberbranche deutlich aufzeigt.
Die ohnehin schon toxische Mischung aus sinkenden Preisen bei steigenden Kosten, kombiniert mit stagnierenden Belegungsraten und einem weitgehend unkontrollierten grauen Beherbergungsmarkt, würde durch einen Einbruch der Übernachtungszahlen zur kritischen Masse. „Dass sich Saarbückens Oberbürgermeister Uwe Conradt jetzt erneut in das Ringen um die Zukunft des ZF-Werkes eingebracht hat, begrüßen wir deshalb ausdrücklich. Andererseits appellieren wir als Verband ebenso an die Verantwortlichen in Verwaltung und Rat der Landeshauptstadt, die Gastgeberbranche in ihrer zentralen Rolle für den Tourismus strategisch zu unterstützen und sie somit resilienter gegenüber solchen Umbrüchen in der Industrie zu machen. Dazu gehört in erster Linie, die Tourismusstrategie 2025 konsequent weiter zu verfolgen“, sagt Frank Hohrath, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Saarland. Hierzu zählt insbesondere der zügige Bau und die Fertigstellung der neuen Congresshalle bei gleichzeitigem Aufbau entsprechender Vermarktungsstrukturen. Nicht zuletzt wegen dieser Aussicht haben sich die seit 2019 hinzugekommenen Hotels für den Standort Saarbrücken entschieden und die bereits ansässige Hotellerie während und nach Corona in Personal und Ausstattung investiert.