Rekordergebnis bei Übernachtungen ist kein Ruhekissen

Für hohe Gästezahlen muss das Bett bereitet sein:
Rahmenbedingungen müssen verbessert und Infrastrukturen ausgebaut werden

Saarbrücken. Für den saarländischen Tourismus war 2016 ein Jahr der Bestmarken. Das belegen eindrucksvoll die Kennzahlen des abgelaufenen Kalenders. Den am 9. Februar 2017 veröffentlichten Daten des Statistischen Amtes zufolge machten noch nie zuvor so viele Menschen Urlaub im Saarland. Die Zahl der Übernachtungen stieg mit insgesamt 3,02 Millionen zum ersten Mal über die drei Millionen-Hürde – was ein Plus von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Bei den Gästezahlen ist sogar ein Schub von 3,8 Prozent auf rund 1,02 Millionen zu verzeichnen. Auch das ist ein Rekord. Beliebt ist das Saarland vor allem bei deutschen Urlaubern. So kamen 84 Prozent der Gäste aus dem Inland, was ein Zuwachs um vier Prozent darstellt. Die Zahl der Besucher aus dem Ausland legte dabei um 2,1 Prozent zu. „Wir freuen uns sehr über diesen Rekord. So zeigt er uns, dass die in den vergangenen Jahren unternommenen Maßnahmen, die verschiedensten Anstrengungen und auch ganz individuellen Bemühungen innerhalb der Branche Früchte getragen haben. Wir dürfen aber jetzt nicht den Fehler machen, uns zurückzulehnen und uns auf diesen Lorbeeren ausruhen. Diese Zahlen sind sehr schön, aber sie sind beileibe kein Ruhekissen“, erklärt Gudrun Pink. Die Präsidentin des Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Saarland e.V. fordert, die Zügel nicht locker zu lassen und weiter an den Rahmenbedingungen zu arbeiten, so dass diese Rekorde keine Strohfeuer bleiben. Und dafür müssten die gestärkt werden, die für Gäste im Saarland sorgen.

Häufige Bucher von Hotelzimmern sind natürlich neben den Touristen die Geschäftsreisenden und Montagearbeiter. Dazu gehören aber auch Institutionen, die man vielleicht nicht so direkt auf dem Schirm hat. So sind auch die Universitäten und die anderen Hochschulen für viele Übernachtungen verantwortlich. „Essenziell wäre aber in diesem Zusammenhang ein neues, modernes Messe- und Kongresskonzept für die Landeshauptstadt. Hier sollte man sich nicht zu lange Zeit lassen, man kann sich eigentlich keinen Stillstand erlauben“, weiß die DEHOGA-Präsidentin. Weiter richtet Gudrun Pink ihr Augenmerk auf die vielfältigen und bunten Veranstaltungen im Land, die es unbedingt zu wahren gilt. Neben kulturellen und sportlichen Veranstaltungen sind das im Besonderen auch welche, die über eine Strahlkraft weit über die Landesgrenzen hinaus verfügen. Da wären zum Beispiel das Filmfestival Max-Ophüls-Preis, das Openair Rocco del Schlacko, die Bitburger Badminton Open oder auch der Mitte November 2016 in Saarbrücken ausgetragene 10. Nationale IT-Gipfel in Saarbrücken. „Dies sind alles einzelne Punkte, die dann unter anderem in der Gesamtheit zu diesem Rekord geführt haben. Hier darf man keinen Boden verlieren, sondern vielmehr muss man weiter die Infrastrukturen ausbauen und fördern. Und hier ist die Politik gefragt“, macht Pink deutlich.
Dazu zählen auch die Ausweitung des öffentlichen Personennahverkehrs sowie eine Verbesserung der Anbindungen von Flugzeug und Bahn. „Hier dürfen wir im wahrsten Sinne des Wortes nicht den Anschluss verpassen – andere Regionen schlafen nicht“, erklärt Pink. So müsse die Bekanntheit und Attraktivität des Saarlandes weiter gesteigert werden. Touristische Zugpferde wie der Center-Parc am Bostalsee oder die Saarland-Therme in Rilchingen-Hanweiler tragen hier ihren Teil dazu bei. Oder auch ein neuer Besuchermagnet wie der Baumwipfelpfad an der Saarschleife, der schnell selbst die kühnsten Erwartungen übertreffen und rund 100.000 Besucher in knapp 100 Tagen anlocken konnte. Gudrun Pink: „Solche touristischen Highlights sind ein Segen für das ganze Land – und sie sind nicht nur gut, um die Zahl der Übernachtungen nach oben zu schrauben. Neben vielen Arbeitsplätzen hängt dahinter auch eine ganze Wertschöpfungskette, von der die verschiedensten Branchen direkt oder indirekt profitieren.“

Wirtschaftliche Nutznießer sind neben den Gastronomen der Einzelhandel, Freizeit- und Unterhaltungseinrichtungen, Lebensmittelgeschäfte, Einzelhändler, Metzger, Bäcker, Brauereien, Energiedienstleister, Taxiunternehmen, … und nicht zuletzt natürlich die öffentliche Hand. Gewichtet man diese Branchen, so stellt sich heraus, dass der Einzelhandel mit knapp 53 Prozent der größte Profiteur ist. Auf dieses Ergebnis kommt die dwif-Consulting GmbH, welche die Untersuchungen für das Sparkassentourismusbarometer durchführt. „Ein Baustein zum Erfolg bei den nun verkündeten Rekordzahlen war, dass wir das Projekt ‚Service-Qualität Deutschland im Saarland‘ weiter vorangebracht und ausgebaut haben. Denn der Gast fordert Qualität – und diesem berechtigen Anspruch müssen wir vollauf gerecht werden. Und hier wäre zu wünschen, dass sich neben Hotellerie und Gastronomie auch die übrigen an der Wertschöpfungskette beteiligten Branchen verstärkt einbringen“, sagt Gudrun Pink abschließend.

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