DEHOGA Saarland startet mit vier Wünschen ins neue Jahr
Rund 200 Gäste feiern einen magischen Neujahrsempfang unter der Zeltkuppel
Saarbrücken. Der Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Saarland e.V. und der Wirtestammtisch Saarbrücken veranstalteten am 7. Januar 2013 ihren traditionellen Neujahrsempfang in einem ganz besonderen Ambiente. Auf Einladung des Verbandes stießen rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft im Alexander Kunz Theater im Spiegelpalais-Zelt in Saarbrücken auf das neue Jahr an. Die DEHOGA-Präsidentin nutzte die Gelegenheit, um das wirtschaftliche Gewicht, die Leistungen und die wichtigsten Anliegen der Branche vor großem Publikum gebührend darzustellen. In ihrer Rede richtete Gudrun Pink wie gewohnt klare Worte an ihre Zuhörer: Um den heißen Brei reden entspricht nicht ihrem Naturell. So fiel die Rückschau auf das vergangene Jahr eher kurz aus – Gudrun Pink richtete ihren Blick vielmehr nach vorne. Die Präsidentin wandte sich den Zielen und Aufgaben zu, die der Verband zukünftig erreichen wolle. Zusammenfassend trug sie vier Wünsche vor, die es umzusetzen gilt.
Der DEHOGA lehnt bekanntermaßen die sogenannte Hygiene-Ampel ab, mit der die Ergebnisse von Hygieneprüfungen in Form eines grünen, gelben und roten Zeichens sowohl am Geschäft selbst, als auch im Internet einsichtig sein sollen. „Eine einwandfreie Hygiene ist die Basis einer jeden gastronomischen Leistung. Dies ist uns allen bewusst und die überwiegende Mehrzahl der Betriebe hält sich daran! Die Zahl der Verstöße ist im Saarland sogar rückläufig. Aus unserer Sicht reicht das bisherige Instrumentarium zur Überwachung und Ahndung völlig aus. Es hat sich bewährt und es funktioniert“, führte Gudrun Pink aus und zeigte des Weiteren der anwesenden Ministerin für Umwelt und Verbraucherschutz, Anke Rehlinger, an drei Beispielen, dass eine Ampel oder ein Barometer derzeit im Saarland gar nicht umzusetzen sei. Zu viele Fragen seien ungeklärt, sodass weder ein Internetpranger noch eine Ampel eingeführt werden darf. An die Ministerin gewandt sagte Pink jedoch: „Sie haben unsere volle Unterstützung, wenn Sie mehr Kontrolleure einstellen wollen, um die Maschen enger zu ziehen. Und es so schwarzen Schafen noch schwieriger zu machen, unentdeckt zu bleiben.“
Der nächste Wunsch der DEHOGA-Präsidentin bezog sich auf die sogenannte Tarifreform der GEMA. Die darin veranschlagten Preiserhöhungen von bis zu 2.000 Prozent hätten das Aus für viele Discotheken und Musikkneipen bedeutet. Ein Teilerfolg: Kurz vor Ablauf des vergangenen Jahres wurden die Pläne der Verwertungsgesellschaft erst einmal gestoppt. Doch aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben. Pink: „Ich glaube, dass die Aussetzung der sogenannten Tarifreform von Seiten der GEMA nur eine taktische Maßnahme war, um die Zeit zu nutzen, sich anders aufzustellen beziehungsweise darzustellen.“ Von daher ließ die Präsidentin keinen Zweifel an der Tatsache, dass der DEHOGA Saarland sich weiterhin mit aller Schärfe dafür einsetzen wird, dass zu einer fairen Änderung des Urheberrechts kommt. Ein Appel erging hier an die Politik, sich auch weiterhin nicht durch die Winkelzüge der GEMA und ihre Desinformationspolitik täuschen zu lassen.
Der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Jürgen Barke unterstrich in seinen kurzen Grußworten die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem DEHOGA Saarland. Das Abwenden der GEMA-Tarife könne man sich gemeinsam auf die Fahnen schreiben. „Und so wollen wir das auch weiterhin halten“, sagte Barke. Weiter erklärte der Staatssekretär: „Auch in diesem Jahr investieren wir 13 Millionen Euro in den Tourismus – das ist gut angelegtes Geld.“ Und mit dem Hotel- und Gaststättenverband wolle man gemeinsam am Ausbau der Qualitätsmerkmale arbeiten.
Auf dem Wunschzettel des Verbandes steht weiterhin die Gleichstellung der Gastronomie mit der Hotellerie, wenn es um den ermäßigten Mehrwertsteuersatz geht. Denn die Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes hat sich bewährt und volkswirtschaftlich große Erfolge gezeigt. „Fakt ist, dass, die Absenkung des Steuersatzes in der Hotellerie zu deutlichen Investitionen in die Betriebe und damit ebenfalls zahlreichen neuen Aufträgen unter anderem für Handwerksbetriebe geführt hat und, dass der reduzierte Satz die Regel und nicht die Ausnahme in Europa ist“, erklärte Gudrun Pink. Die Ausdehnung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf die Gastronomie sei längst überfällig, so die Präsidentin.
Als letzte Herzensangelegenheit kam die DEHOGA-Präsidentin auf die Bettensteuer zu sprechen. Diese solle nun endlich ihren Weg in die Geschichtsbücher finden und dort verstauben. Nachdem das Bundesverwaltungsgericht der Bettensteuer für beruflich bedingte Übernachtungen eine Abfuhr erteilt hat und die Hürden für eine Steuer auf privat motivierte Übernachtungen so hoch gesetzt wurden, dass sie eigentlich nicht rechtskonform umgesetzt werden kann, müsste dieser Irrsinn namens Bettensteuer eigentlich endgültig vom Tisch sein. Gudrun Pink erteilte allen Stadt-Kämmereien oder Stadträten eine Absage, diese Idee in Zeiten klammer Kassen wieder aus der Versenkung zu heben. „Verzichten Sie auf den Irrsinn und den immense Kosten verschlingenden bürokratischen Aufwand in Verwaltung aber auch in den Hotels, zu ermitteln, wer nun privat und beruflich bedingt übernachtet und wie dies festzustellen ist. Ersparen Sie uns und Ihnen die Feststellung, ob die mitgereiste Ehefrau und deren benutzte Betthälfte nun mit fünf Prozent Bettensteuer zu belasten ist – oder nicht. Außerdem dürfte dem Gast eine solche Frage völlig unverständlich sein. Verständlich wäre es allerdings, wenn er nach einem solchen Erlebnis auf weitere Besuche in Saarbrücken und im Saarland verzichten würde“, appellierte die Verbandspräsidentin an die Verantwortlichen.
In ihrer Rede bedankte sich die Präsidentin auch für die vielen ehrenamtlichen Mitstreiter im Verband ¬– seien es nun beispielsweise die Organisatoren des alljährlichen DEHOGA-Golfturniers oder die Mitglieder, die sich aufopferungsvoll um die Jugendarbeit kümmerten. Ein großes Dankeschön ging auch an die DEHOGA-Partner aus der Industrie und Wirtschaft. Nach dem offiziellen Empfang bot DEHOGA-Mitglied Alexander Kunz seinen Kollegen an, zu einem Sonderpreis die Dinner-Show und ein unvergessliches Fest der Sinne erleben zu kön-nen. Davon wurde dann auch vielfach Gebrauch gemacht. Etwa 120 Mitglieder genossen im Anschluss die glamourösen Vorstellungen der Weltklasse-Künstler sowie das Vier-Gang-Menü mit Sterneniveau. Denn der Neujahrsempfang und das engagierte Auftreten der DEHOGA-Präsidentin machte Appetit – auf die Zukunft.