Wirtschaftsfaktor Tourismus: DEHOGA Saarland fordert verstärkte Servicequalität von Einzelhandel, Kommunen und Dienstleistern

Der Tourismus im Saarland hat sich – leider vielfach von der Bevölkerung unbemerkt – zu einem starken Stück Wirtschaftskraft im Saarland entwickelt. Dies belegen eindrucksvoll die im Jahresbericht des Tourismusbarometers für das Saarland veröffentlichten Eckdaten zum Tourismus im Saarland.

Diese lauten:

- Rund 40,84 Mio touristische Aufenthaltstage
- 1,319,05 Mio € touristische Bruttoumsätze
- Einkommenseffekte (Löhne, Gehälter und Gewinne) von 637,66 Mio €
- Einkommensäquivalent von rund 32.000 Menschen, deren Einkommen voll vom Tourismus abhängig ist
o direkt profitieren rund 62,8 %
o indirekt profitieren rund 37,2%
- Einkommen aus der Tourismuswirtschaft: pro Einwohner und Jahr 610 €
- Touristischer Beitrag zum kommunalen Steueraufkommen rund 30 Mio €

Von diesen rund 1,3 Mrd Bruttoumsatz profitieren die verschiedensten Branchen, entweder direkt oder indirekt. Zu den direkten Profiteuren gehören die Hotellerie, Gastronomie, die Lebensmittelgeschäfte, der Einzelhandel, die Verkäufer regionaler Produkte, die Verkäufer von Wanderutensilien (z.B. Karten, Rucksäcke, Postkarten etc.), die Freizeit- und Unterhal-tungseinrichtungen durch die Eintrittsgelder, lokale Verkehrsunternehmen (Schiffe, ÖPNV, Taxen), Tankstellen. Zu den indirekten Profiteuren gehören diejenigen Branchen, in die Hotellerie und Gastronomie durch Vorleistungen investieren, wie z.B. das Baugewerbe und Handwerker durch Maßnahmen der Substanzerhaltung, der Groß- und Einzelhandel, Brauereien, die Energiedienstleister, Bäcker, Metzger etc, von denen Waren bezogen werden und eine breite Palette von Dienstleistern wie Werbeagenturen, Sparkassen, Versicherungen, Steuerberater etc.

Gewichtet man diese Branchen, so stellt sich nach den Ergebnissen der dwif-Consulting GmbH, die die Untersuchungen für das Sparkassentourismusbarometer durchführt, heraus, dass der Einzelhandel mit knapp 53% der größte Profiteur ist. Dann folgt mit ca. 28% die Gastronomie. Mit Anteilen von 6 bis 8% folgen die Hotellerie, die Freizeit- und Unterhaltungseinrichtungen sowie die sonstigen Dienstleister.

Da der Gast vor allem Qualität fordert, müssen sich neben Hotellerie und Gastronomie auch die übrigen an der Wertschöpfungskette beteiligten Branchen verstärkt in das bundes bzw. landesweite Projekt „Service-Qualität Deutschland im Saarland“ einbringen. Die Teilnehmer an den Seminaren, an deren Ende die Zertifizierung zum Qualitätscoach, als erstem Schritt zu ei-nem umfassenden Qualitäts-Siegel für die Betriebe, steht, kommen bisher fast nur aus der Hotellerie und Gastronomie sowie aus den regionalen Tourismusinstitutionen.

Ebenso muss das Bewusstsein für die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus Auftreten und Handeln der Profiteure (mit-)bestimmen.

Vor diesem Hintergrund ist es z.B. unverständlich, dass – wie die Saarbrücker Zeitung vor kurzem berichtete – Saarbrücker Taxifahrer schon mal Fahrten vom Flughafen z.B. nach St. Ingbert ablehnen. Der Imageschaden, der dabei hervorgerufen wird, ist immens und übersteigt, wenn dies Schule macht, langfristig sicherlich die einzelfallbezogene Rentabilitätsbetrachtung.

Unverständlich ist es auch, dass z.B. in der Landeshauptstadt die Touristinformation im Rathaus und nicht – wie früher – in direkter Nähe zu dem Einfallstor für viele Gäste, dem Hauptbahnhof, angesiedelt ist. Auch die Zuständigkeit für den Tourismus müsste zentraler geregelt sein und nicht aufgespalten in das Stadtamt 13 (Öffentlichkeitsarbeit) und der Kontour. Auch der Ausbau der Saarbahn bis zur Universität ist eine vordringliches Projekt, holt doch die fern der Stadt gelegene Universität mit ihrem starkem Ruf in den verschiedensten Wissenschaftszweigen eine große Anzahl von Gästen in die Landeshauptstadt.

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