Einfach ignoriert! Keine Lockerungen - keine Perspektiven: DEHOGA Saarland Präsidentin entzürnt über den Umgang mit dem Gastgewerbe
16.04.2020
Saarbrücken. Bund und Länder einigten sich am 15. April 2020 auf schrittweise Lockerungen der strikten Eindämmungsmaßnahmen gegen die Coronavirus-Epidemie. Seit der Ansprache von Bundeskanzlerin Merkel ist klar: Wann Deutschlands Gastgewerbe wieder öffnen darf, ist unklar. Während sich etwa für den Einzelhandel und Schulen eine vorsichtige Entspannung der strengen Regelungen abzeichnet, wurde das für Gastronomie und die Hotels nicht getan. Es wurde kein Datum in Aussicht gestellt. Und fast noch schlimmer: Die Präsidentin des Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Saarland e.V. schmerzt neben der Ungewissheit besonders die geringe Wertschätzung, die man der Branche entgegenbringt. „Weder die Bundeskanzlerin, noch der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans verloren in ihren Ansprachen ein Wort über die Hotellerie oder Gastronomie. Kein Satz, dass man um unsere Existenzängste wüsste. Keine Erklärung, die ausdrückt: Wir bitten um Verständnis und habt Geduld. Und keinen Hinweis, der uns Hoffnung geben könnte“, ist Gudrun Pink erzürnt. Derweil gibt es viele Unternehmer, die tatenlos und völlig unverschuldet dabei zusehen müssen, wie ihr Lebenswerk den Bach runtergeht. Und diese Sorgen und Nöte werden einfach mit Missachtung gestraft, macht sich die Präsidentin Luft. Indessen beweisen die nun getroffenen Entscheidungen erneut, dass das Gastgewerbe die hauptbetroffene Branche der Krise ist. Diese Betriebe waren die ersten, die geschlossen wurden, und sind nun die letzten, die wieder öffnen dürfen. Und kein Unternehmen verkraftet es, wenn der Umsatz für mehrere Monate zu 100 Prozent wegfällt. „Wir haben keinen Fahrplan und damit auch keine Perspektive. Und auch unsere Angestellten hängen völlig in der Luft“, macht Pink deutlich.
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Pressemitteilung vom 03.04.2020
03.04.2020
Der vergessene Mittelstand
DEHOGA Saarland fordert sofortige Hilfsmaßnahmen für Betriebe über zehn Beschäftigte
Saarbrücken. Die Folgen der Corona-Krise bestimmen derzeit unser Leben. Medizinisch wie wirtschaftlich. Gaststätten bleiben geschlossen, Lieferketten sind unterbrochen, Kurzarbeit ist omnipräsent. Es ist die Zeit der großen Rettungsschirme für Betriebe, die durch die Maßnahmen gegen die Pandemie in Not geraten sind. Erste Großunternehmen wurden bedacht – so erhielt etwa die TUI einen Staatskredit über 1,8 Milliarden Euro. Auch für Soloselbstständige und Kleinstunternehmen mit bis zu zehn Beschäftigen wurden Überlebenspakete in Form von nicht rückzahlbaren Zuschüssen geschnürt. „Mit diesen Sofortmaßnahmen und finanziellen Programmen setzte man sehr schnell ein wichtiges und umfassendes Signal“, konstatiert Gudrun Pink. Doch die Präsidentin des Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Saarland e.V. weist auf ein anderes Problem hin: „Vergessen hat man die kleinen und mittleren Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern. Die fallen trotz existenzieller Bedrohung unverständlicherweise durch das Zuschuss-Raster von Bund und Land. Viele unserer Mitglieder fühlen sich daher ausgegrenzt. Auch im Gastgewerbe ist die fehlende Liquidität das größte Problem.“ Denn die meisten haben gar keine Einnahmen oder verzeichnen massive Umsatzeinbrüche. Allerdings müssen sie weiter Angestellte und Mieten zahlen, Hypotheken tilgen, Verbindlichkeiten bedienen, Versicherungen überweisen … Auch muss das Kurzarbeitergeld vorgelegt werden und ob Stundungsbitten erfolgreich sind, hängt immer sehr stark vom jeweiligen Fall ab.
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DEHOGA und IHA fordern Corona-Nothilfeprogramm für das Gastgewerbe
24.03.2020
Mittelständische Hotels, Restaurants und Caterer drohen durch das Raster des „Schutzschildes“ zu fallen
(Berlin, 24. März 2020) Deutschlands Restaurants und Hotels fordern ein Corona-Nothilfeprogramm für das Gastgewerbe. „Die bislang von der Bundesregierung vorgesehenen Rettungsmaßnahmen zur Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sind entweder für sehr große Unternehmen oder sehr kleine Wirtschaftseinheiten konzipiert und tragen den Besonderheiten im mittelständisch geprägten Gastgewerbe nicht hinreichend Rechnung. Wir befürchten daher, dass die Hilfen in un-serer Branche nicht greifen werden“, erklärt Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband), und mahnt Nachbesserungen an. „Wir haben uns daher am Dienstag mit einem gemeinsamen Brief an die Bundeskanzlerin und die zuständigen Bundesminister gewandt, damit die Zielsetzung der Bundesregierung, kein Unternehmen und kein Job solle in der Krise verloren gehen, auch für unsere besonders betroffene Branche gilt“, ergänzt Otto Lindner, Vorsit-zender des Hotelverbandes Deutschland (IHA).
Aus Sicht von DEHOGA und IHA muss bei den folgenden Maßnahmen im Sinne eines gastgewerblichen Nothilfeprogramms dringend nachgebessert werden:
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